
Bemerkungen
zu den angebotenen Pflanzen
Anacamptis (Orchis ) champagneuxii. Nur
von Frankreich bis Portugal bekannt. Meist in höheren Lagen.
Nur mit einem leichten Flies abgedeckt, kamen die Pflanzen ohne
Schädigung durch den letzten Winter. Gruppenbildend.
Anacamptis (Orchis ) longicornu.
Die Pflanzen sind farblich
sehr variabel aber unverkennbar. Einfach in der Kultur. Winterhart
bis -7°C.
Anacamptis (Orchis) Hybriden
mit A. morio. Das Salep-Knabenkraut vererbt einen hohen
Grad an Winterhärte. In der Blütengestalt sind die Hybriden
intermediär zwischen den Elternpflanzen. In Kreuzungen mit A. papilionacea,
ist das Schmetterlings-Knabenkraut der dominierende Elter. Einfach
in der Kultur. A. morio-Kreuzungen mit A. papilionacea und longicornu
sind absolut frosthart.
(Anacamptis (Orchis) morio X A. syriaca
alba Die meisten Pflanzen blühen zartrosa. Frosthart.
Anacamptis (Orchis) laxiflora.
Die anatolischen Pflanzen sind hochwüchsiger und robuster.
Frosthärte der anatolischen Pflanzen ca. -12°C, der sardischen
Pflanzen ca. -8°C. Die anatolischen Pflanzen erwiesen sich im
letzten Winter als ausreichend hart, die sardischen Pflanzen dagegen
nicht.
|
Verbreitung:
Die Gattung im Sinne von Pridgeon et al. 1997 enthält zwanzig
Species. Die Verbreitung ist euromediterran, von Marokko bis zum
Iran und dem Kaukasus, im Norden bis nach Norwegen.
Beschreibung:
Blütenstände 10 bis 100cm hoch, mit einer Blattrosette oder
die Blätter am Stengel verteilt wie in der palustris/laxiflora-Gruppe.
Anacamptis hat kleine bis mittelgroße, zahlreiche Blüten. Das Labellum
trägt immer einen Sporn. Die Blütenblätter sind ausgebreitet oder
zu einem Helm geschlossen. Alle Arten werden von Insekten bestäubt.
Kultur:
Mit Ausnahme von A. pyramidalis sind alle Arten einfach in der
Kultur. Die Pflanzen bedürfen einer Sommerruhe und überdauern als
kleine Knollen (Tuberoide). Die Blätter erscheinen im späten Sommer,
im Herbst oder erst im späten Winter. Die Pflanzen blühen im Frühjahr
oder im frühen Sommer. Kultur so sonnig als möglich. Die Frosthärte
variiert zwischen den einzelnen Species. Frosthart bis zu -6°C (mediterrane
Arten und Rassen) oder bis zu -18°C (mitteleuropäische Arten
und Rassen). Ein regelmäßiges Gießen während der Wachstumszeit ist
grundlegend für den Kulturerfolg in Topfkultur. Düngung mit 0.2g/l
bis zur Blüte. Mit dem Erscheinen der Blüten wird das Gießen
reduziert und schließlich, sobald die Pflanzen einziehen, ganz eingestellt.
In Topfkultur völlig trocken während der Ruhezeit. Kleine Pflanzen
und Sämlinge erhalten jedoch auch im Sommer gelegentlich etwas
Wasser um ein Vertrocknen zu verhindern. Im Garten gepflegte Pflanzen
brauchen einen sehr durchlässigen Boden, dann schadet auch Sommerregen
nicht. Falls die Pflanzen drinnen gepflegt werden, sollten sie im
Spätsommer vorübergehend ins Freie gebracht werden. Kühle Nächte
und etwas Regen bewirken das Ende der Sommerruhe und regen die Pflanzen
zu neuem Wachstum an .
Empfohlene Erdmischungen:
80% mineralisch, je nach Verfügbarkeit. Seramis, feines
oder mittelfeines Perlite, Bims oder feiner gebrochener Blähton
ergeben gute Resultate. 20 % organische Komponenten. Günstig sind
fermentierte oder N-imprägnierte feine Holzhäcksel oder Sägemehl
(Toresa ist empfehlenswert). 20% TKS1 hat sich ebenfalls gut bewährt.
Die Substrate müssen gut durchlässig sein, mit einem pH-Wert von
ungefähr 6.
Empfohlene Literatur:
Orchids of Britain & Europe. Pierre Delforge, 1995. Collins
Photo Guide. ISBN 0 00 2200244.
Orchideen im Garten: Verwendung, Pflege und Vermehrung. Gerd
Kohls und Ulrich Kähler, 1993.Parey ISBN 3 489 636244.
Orchideen für den Garten: Europäische und tropische Erdorchideen.
Alfons Bürger, 1992. Ulmer ISBN 3 8001 64876.
Hardy orchids. Phillip Cribb and Christopher Bailes, 1989.
Timber Pr. ISBN 0 88192 147 5.
Die Orchideen Mitteleuropas und der Alpen. Presser
Helmut, 1995. ecomed, ISBN 3 609 65600 X
Das Moor im eigenen Garten: Moorgärten anlegen,gestalten
und pflegen. Erich Maier, 2000. Parey, ISBN 3 8263 3301
2.
|